Stahlfasertübbinge aus Österreich für Schweizer Tunnel
Der Tunnelbau setzt hohe Anforderungen, wenn es um die Sicherheit und Qualität von Betonfertigteilen geht. Bei einem groß angelegten Tunnelprojekt in der Schweiz kann die österreichische Betonfertigteilindustrie ihre volle Kompetenz zur Schau stellen.
Der Kerenzerbergtunnel im Schweizer Kanton Glarus nimmt eine wichtige Rolle im Verkehrsnetz des gesamten Landes ein. Neben dem Regional- und Pendlerverkehr bildet die Nationalstraße 3, dessen Teil dieser fast sechs Kilometer lange Tunnel ist, eine bedeutende Ausweichstrecke zwischen der Gotthard- und San Bernadino-Routen im Süden und Südosten der Schweiz. Der Straßentunnel wurde 1986 für den Verkehr freigegeben und wurde seitdem nicht umfangreich renoviert.
Zwischen 2020 und 2026 wird nun eine umfassende Instandsetzung der gesamten Tunnellänge von 5.700 Meter durchgeführt – diese betrifft die Bausubstanz sowie die Betriebs- und Sicherheitstechnik der Gesamtanlage einerseits sowie den Bau eines Sicherheitsstollens, der im Notfall als Fluchtweg aus dem Tunnel dient, andererseits. Der Bauprozess wird dabei in zwei Phasen durchgeführt: In der ersten Phase wird der Stollen gebaut, in der zweiten erfolgen dann die Generalsanierung des Tunnelrohrs und der Sicherheitstechnik.
Tiroler Know-how für die Schweiz
Bei den Instandsetzungsarbeiten kommt ein österreichisches Betonfertigteilwerk zum Zug. Die Katzenberger GmbH aus dem Tiroler Wiesing produziert und liefert 3.030 Tübbingringe und 18.181 Tübbingsteine für den fünftlängsten Tunnel der Schweiz. Diese Stahlfasertübbinge sind zugleich die ersten, die in Österreich produziert und per Bahn in die Schweiz transportiert werden. Dies zeugt von der internationalen Qualität der österreichischen Betonfertigteilindustrie. Tübbinge sind vorgefertigte Betonbauteile für Versteifungen im Tunnelbau. Sie werden an der Außenschale eines Tunnels in Form von Ringen montiert: Der Tunnel setzt sich dann aus einer Vielzahl von Ringen zusammen. Insbesondere die Produktion von diesen Bauteilen erfordert eine hohe Präzision mit einer Fehlertoleranz von ganz wenigen Millimetern.
Jeder Ring am Kerenzerbergtunnel besteht aus sechs Tübbingsteinen und misst 10,24m³, die Gesamtkubatur beträgt 31.000m³ Stahlfaserbeton. „Die Produktionsdauer betrug 18 Monate, es gibt vier Schalsätze zu je sechs Schalungen, diese werden doppelt belegt. Die Schalungen werden mit einer Warmwasserheizung kontrolliert auf Temperatur gebracht“, erklärt Stefan Kizlink, Geschäftsführer der Katzenberger Fertigteilindustrie GmbH.
Transport per Bahn
Für die Herstellung des Stahlfaserbetons wurde bei Katzenberger auch in eine Dosieranlage investiert, der interne Werkstransport der Stahlfasertübbinge erfolgt mit einem speziellen Schwerlastsystem. Die Tübbinge werden nach der Produktion per Bahn in die Schweiz transportiert. Für die Lagerung und Verladung auf Bahnwaggons stehen zwei 40-Tonnen-Portalkräne zur Verfügung.
Während der Instandsetzung bleibt der Tunnel für den Verkehr offen, jedoch eingeschränkt: Permanente Nacht- sowie zeitlich begrenzte Vollsperrungen sind während der sechsjährigen Renovierungszeit notwendig.
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Stahlfasertübbinge aus Österreich für Schweizer Tunnel
Der Tunnelbau setzt hohe Anforderungen, wenn es um die Sicherheit und Qualität von Betonfertigteilen geht. Bei einem groß angelegten Tunnelprojekt in der Schweiz kann die österreichische Betonfertigteilindustrie ihre volle Kompetenz zur Schau stellen.
Der Kerenzerbergtunnel im Schweizer Kanton Glarus nimmt eine wichtige Rolle im Verkehrsnetz des gesamten Landes ein. Neben dem Regional- und Pendlerverkehr bildet die Nationalstraße 3, dessen Teil dieser fast sechs Kilometer lange Tunnel ist, eine bedeutende Ausweichstrecke zwischen der Gotthard- und San Bernadino-Routen im Süden und Südosten der Schweiz. Der Straßentunnel wurde 1986 für den Verkehr freigegeben und wurde seitdem nicht umfangreich renoviert.
Zwischen 2020 und 2026 wird nun eine umfassende Instandsetzung der gesamten Tunnellänge von 5.700 Meter durchgeführt – diese betrifft die Bausubstanz sowie die Betriebs- und Sicherheitstechnik der Gesamtanlage einerseits sowie den Bau eines Sicherheitsstollens, der im Notfall als Fluchtweg aus dem Tunnel dient, andererseits. Der Bauprozess wird dabei in zwei Phasen durchgeführt: In der ersten Phase wird der Stollen gebaut, in der zweiten erfolgen dann die Generalsanierung des Tunnelrohrs und der Sicherheitstechnik.
Tiroler Know-how für die Schweiz
Bei den Instandsetzungsarbeiten kommt ein österreichisches Betonfertigteilwerk zum Zug. Die Katzenberger GmbH aus dem Tiroler Wiesing produziert und liefert 3.030 Tübbingringe und 18.181 Tübbingsteine für den fünftlängsten Tunnel der Schweiz. Diese Stahlfasertübbinge sind zugleich die ersten, die in Österreich produziert und per Bahn in die Schweiz transportiert werden. Dies zeugt von der internationalen Qualität der österreichischen Betonfertigteilindustrie. Tübbinge sind vorgefertigte Betonbauteile für Versteifungen im Tunnelbau. Sie werden an der Außenschale eines Tunnels in Form von Ringen montiert: Der Tunnel setzt sich dann aus einer Vielzahl von Ringen zusammen. Insbesondere die Produktion von diesen Bauteilen erfordert eine hohe Präzision mit einer Fehlertoleranz von ganz wenigen Millimetern.
Jeder Ring am Kerenzerbergtunnel besteht aus sechs Tübbingsteinen und misst 10,24m³, die Gesamtkubatur beträgt 31.000m³ Stahlfaserbeton. „Die Produktionsdauer betrug 18 Monate, es gibt vier Schalsätze zu je sechs Schalungen, diese werden doppelt belegt. Die Schalungen werden mit einer Warmwasserheizung kontrolliert auf Temperatur gebracht“, erklärt Stefan Kizlink, Geschäftsführer der Katzenberger Fertigteilindustrie GmbH.
Transport per Bahn
Für die Herstellung des Stahlfaserbetons wurde bei Katzenberger auch in eine Dosieranlage investiert, der interne Werkstransport der Stahlfasertübbinge erfolgt mit einem speziellen Schwerlastsystem. Die Tübbinge werden nach der Produktion per Bahn in die Schweiz transportiert. Für die Lagerung und Verladung auf Bahnwaggons stehen zwei 40-Tonnen-Portalkräne zur Verfügung.
Während der Instandsetzung bleibt der Tunnel für den Verkehr offen, jedoch eingeschränkt: Permanente Nacht- sowie zeitlich begrenzte Vollsperrungen sind während der sechsjährigen Renovierungszeit notwendig.
Fotos: Katzenberger
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