VÖB-Konjunkturbarometer: Uneinheitliches Stimmungsbild bei heimischen Betonfertigteil-Herstellern
Der aktuelle halbjährliche Konjunkturbarometer 2025 des Verbandes Österreichischer Betonfertigteilwerke (VÖB) zeigt – je nach Produktsegment der Mitglieder – ein eher differenziertes Bild bei Umsatz- und Mitarbeiterentwicklung, konjunkturbedingten Marktveränderungen und möglichen Zukunftschancen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.
Die gestiegenen Kosten für Material, Rohstoffe und Personal, die anhaltende Investitionsflaute im Wohnbau und strengere Kreditvergaberichtlinien (KIM-VO) haben im Verbund mit der unsicheren geopolitischen Lage die heimische Betonfertigteilbranche im Vorjahr schwer gefordert. Für 2025 prognostiziert das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) eine leichte Steigerung der realen Bauinvestitionen um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und es bleibt zu hoffen, dass die ab dem zweiten Halbjahr geplante Lockerung der Kreditvergaberichtlinien und sinkende Zinsen die Nachfrage im Wohnbau allmählich wieder beleben.
Umsatzentwicklung 2024 im Vergleich zu 2023
Laut dem aktuellen VÖB-Konjunkturbarometer, das vom Wiener Marktforschungsinstitut TQS im vergangenen März durchgeführt wurde, zeigt sich unter den befragten Betonfertigteil-Herstellern ein durchaus überraschendes Kopf-an-Kopf-Rennen. „Während circa 50 Prozent über gesunkene Umsätze im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 berichten, meldet die andere Hälfte der Umfrageteilnehmer sogar gestiegene oder gleich gebliebene Umsätze“, sagt VÖB-Geschäftsführer Anton Glasmaier. „Davon führen zwei Drittel die erzielten Umsatzsteigerungen in ihren Unternehmen auf Preiserhöhungen aufgrund der gesteigerten Energie- und Rohstoffpreise zurück.“ Die von einem Umsatzrückgang betroffenen Unternehmen machen hingegen zu knapp 85 Prozent die schlechte Wirtschaftssituation und die damit verknüpfte schwache Auftragslage verantwortlich. Auch der zunehmende Mangel an Fachkräften und Lehrlingen stellt in der Betonfertigteilbranche ein akutes Problem dar. Glasmaier: „90 Prozent der Befragten treffen deshalb bereits konkrete Maßnahmen im Bereich Employer Branding und bieten kreative Mitarbeiterbenefits.“
Leicht positive Stimmung für 2025
Während im Vorjahr öffentlich geförderte Infrastrukturprojekte wie etwa der Bau des neuen Koralmtunnels für halbwegs stabile Umsätze im Tief- und Straßenbau gesorgt haben, sah es in den Bereichen Wohn-, Büro-, Gewerbe- und Industriebau krisenbedingt ziemlich düster aus: „Die konjunkturellen Veränderungen haben sich im 2. Halbjahr 2024 besonders negativ auf die Umsatzentwicklung der in diesen Sektoren tätigen Betriebe ausgewirkt. Laut den Angaben unserer Mitgliedsfirmen lagen die Umsatzrückgänge im Wohnbau bei über 65 Prozent, im Bürobau bei über 53 Prozent und im Gewerbe- und Industriebau bei über 37 Prozent der in diesen Bereichen tätigen Unternehmen“, zieht Glasmaier eine ernüchternde Bilanz. Obwohl aktuell deutlich weniger Bauprojekte umgesetzt werden, gehen jedoch knapp 52 Prozent der befragten Betonfertigteil-Hersteller für das laufende Geschäftsjahr 2025 von einer steigenden oder zumindest gleichbleibenden Umsatzentwicklung gegenüber 2024 aus.
Nachhaltiges Bauen mit Betonfertigteilen
Diese positive Stimmung basiert dabei mehrheitlich auf einer sich kontinuierlich verbessernden Auftragslage bzw. auf der Erschließung neuer Geschäftsfelder. Was die zukünftige Marktentwicklung der Fertigteilbauweise im Bereich Hochbau betrifft, blicken sogar über 63 Prozent der Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Ausschlaggebend dafür seien hier vor allem die Reduktion der Bauzeiten, höhere Vorfertigungsgrade, die Steigerung der Präzision und Qualität beim Bauen mit Betonfertigteilen sowie die höhere Planungsqualität. Und wie eine kürzlich erfolgte VÖB-Mitgliederbefragung zum Thema Nachhaltigkeit zeigt, wird auch das Bekenntnis der heimischen Betonfertigteilindustrie zur Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft ernst genommen. So verspricht beispielsweise der Einsatz von CO2-reduzierten Zementen und Bindemitteln, der vor allem im Hochbau als entscheidender Hebel bei der Dekarbonisierung der Betonbauweise gilt, signifikante CO2-Einsparungen bis zu 20 Prozent.
Presseinformation
VÖB-Konjunkturbarometer: Uneinheitliches Stimmungsbild bei heimischen Betonfertigteil-Herstellern
Der aktuelle halbjährliche Konjunkturbarometer 2025 des Verbandes Österreichischer Betonfertigteilwerke (VÖB) zeigt – je nach Produktsegment der Mitglieder – ein eher differenziertes Bild bei Umsatz- und Mitarbeiterentwicklung, konjunkturbedingten Marktveränderungen und möglichen Zukunftschancen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.
Die gestiegenen Kosten für Material, Rohstoffe und Personal, die anhaltende Investitionsflaute im Wohnbau und strengere Kreditvergaberichtlinien (KIM-VO) haben im Verbund mit der unsicheren geopolitischen Lage die heimische Betonfertigteilbranche im Vorjahr schwer gefordert. Für 2025 prognostiziert das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) eine leichte Steigerung der realen Bauinvestitionen um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und es bleibt zu hoffen, dass die ab dem zweiten Halbjahr geplante Lockerung der Kreditvergaberichtlinien und sinkende Zinsen die Nachfrage im Wohnbau allmählich wieder beleben.
Umsatzentwicklung 2024 im Vergleich zu 2023
Laut dem aktuellen VÖB-Konjunkturbarometer, das vom Wiener Marktforschungsinstitut TQS im vergangenen März durchgeführt wurde, zeigt sich unter den befragten Betonfertigteil-Herstellern ein durchaus überraschendes Kopf-an-Kopf-Rennen. „Während circa 50 Prozent über gesunkene Umsätze im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 berichten, meldet die andere Hälfte der Umfrageteilnehmer sogar gestiegene oder gleich gebliebene Umsätze“, sagt VÖB-Geschäftsführer Anton Glasmaier. „Davon führen zwei Drittel die erzielten Umsatzsteigerungen in ihren Unternehmen auf Preiserhöhungen aufgrund der gesteigerten Energie- und Rohstoffpreise zurück.“ Die von einem Umsatzrückgang betroffenen Unternehmen machen hingegen zu knapp 85 Prozent die schlechte Wirtschaftssituation und die damit verknüpfte schwache Auftragslage verantwortlich. Auch der zunehmende Mangel an Fachkräften und Lehrlingen stellt in der Betonfertigteilbranche ein akutes Problem dar. Glasmaier: „90 Prozent der Befragten treffen deshalb bereits konkrete Maßnahmen im Bereich Employer Branding und bieten kreative Mitarbeiterbenefits.“
Leicht positive Stimmung für 2025
Während im Vorjahr öffentlich geförderte Infrastrukturprojekte wie etwa der Bau des neuen Koralmtunnels für halbwegs stabile Umsätze im Tief- und Straßenbau gesorgt haben, sah es in den Bereichen Wohn-, Büro-, Gewerbe- und Industriebau krisenbedingt ziemlich düster aus: „Die konjunkturellen Veränderungen haben sich im 2. Halbjahr 2024 besonders negativ auf die Umsatzentwicklung der in diesen Sektoren tätigen Betriebe ausgewirkt. Laut den Angaben unserer Mitgliedsfirmen lagen die Umsatzrückgänge im Wohnbau bei über 65 Prozent, im Bürobau bei über 53 Prozent und im Gewerbe- und Industriebau bei über 37 Prozent der in diesen Bereichen tätigen Unternehmen“, zieht Glasmaier eine ernüchternde Bilanz. Obwohl aktuell deutlich weniger Bauprojekte umgesetzt werden, gehen jedoch knapp 52 Prozent der befragten Betonfertigteil-Hersteller für das laufende Geschäftsjahr 2025 von einer steigenden oder zumindest gleichbleibenden Umsatzentwicklung gegenüber 2024 aus.
Nachhaltiges Bauen mit Betonfertigteilen
Diese positive Stimmung basiert dabei mehrheitlich auf einer sich kontinuierlich verbessernden Auftragslage bzw. auf der Erschließung neuer Geschäftsfelder. Was die zukünftige Marktentwicklung der Fertigteilbauweise im Bereich Hochbau betrifft, blicken sogar über 63 Prozent der Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Ausschlaggebend dafür seien hier vor allem die Reduktion der Bauzeiten, höhere Vorfertigungsgrade, die Steigerung der Präzision und Qualität beim Bauen mit Betonfertigteilen sowie die höhere Planungsqualität. Und wie eine kürzlich erfolgte VÖB-Mitgliederbefragung zum Thema Nachhaltigkeit zeigt, wird auch das Bekenntnis der heimischen Betonfertigteilindustrie zur Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft ernst genommen. So verspricht beispielsweise der Einsatz von CO2-reduzierten Zementen und Bindemitteln, der vor allem im Hochbau als entscheidender Hebel bei der Dekarbonisierung der Betonbauweise gilt, signifikante CO2-Einsparungen bis zu 20 Prozent.
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